Schleiereulenbrutkasten in der mittelalterlichen Ortslage von Gangelt angebracht
Ein Bericht von Peter Hamacher
Direkt neben dem Heinsberger Tor in Gangelt wohnt Ulrich Servos. Zu seinem denkmalgeschützten Haus gehört eine Scheune, die früher direkt an der Stadtmauer angebaut bzw. Teil dieser mittelalterlichen Schutzanlage war. Hier halten sich seit einiger Zeit regelmäßig Schleiereulen auf.
Das Heinsberger Tor in Gangelt. Links das denkmalgeschützte Haus von Herrn Ulrich Servos
Unweit vom Heinsberger Tor (hinten links erkennbar) haben sich in der rückwärtigen Scheune Schleiereulen angesiedelt.
Um den hauptsächlich nachts aktiven Eulen auch eine Möglichkeit zum Brüten zu bieten, wandte sich Herr Servos ratsuchend an den NABU.
Nach einem Ortstermin war den Eulenexperten vom NABU sofort klar, dass hier ideale Voraussetzungen gegeben sind, dass ein Schleiereulenpaar auch Nach-wuchs aufzuziehen kann. Dazu passt auch, dass entlang der ehemaligen Stadt-mauer zum Teil noch ursprüngliche Gärten liegen, wo Eulen nach Mäuse jagen können, um damit den Nachwuchs zu versorgen.
Mitte Oktober haben dann Hermann Josef Schmitz und Peter Hamacher oben auf einem Bünderbalken des Dachstuhls einen Brutkasten platziert in der Hoffnung, dass er bald auch als „Wohnung“ von den Schleiereulen angenommen wird.
In luftiger Höhe befestigt Peter Hamacher den Kasten auf einem sog. Bünderbalken.
Zum Schluss wird der Kasten noch von Hermann Josef Schmitz mit einer 2 cm dicken Schicht Holzspäne eingestreut.
Jetzt, wo es in der Ortslage Gangelt zwei Nisthilfen für die Schleiereule gibt (die andere befindet sich in der Franz-Savels-Str.), hat sich auch die Chance verbessert, bei einem spätabendlichen Spaziergang durch den Ort die meist sehr hellen Nachtvögel bei einem ihrer lautlosen Jagdflügen beobachten zu können. Verteilt über das gesamte Arbeitsgebiet der NABU Gruppe Selfkant ist es übrigens Schleiereulenkasten Nr. 43.
Am großen Eingangstor zur Hofanlage machen jetzt 2-Plaketten darauf aufmerksam, dass sich Herr Ulrich Servos sowohl dem Denkmalschutz als auch dem Eulenschutz verpflichtet fühlt. Beide Plaketten passen gut zueinander, denn Schleiereulen sind letztlich auch Denkmale, Naturdenkmale, die es unbedingt zu erhalten gilt.