Die Singvogelhilfe des NABU-Selfkant e.V.

Im Jahr 2018 hat sich die Anzahl der hilfsbedürftigen Singvögel, die in der Singvogelhilfe des NABU-Selfkant e.V.  betreut wurden, vervielfacht. Bislang wurden bereits 116 Vögel (Stand: Oktober 2018) aufgenommen.  Besonders schön ist, dass Finder, die bereits in Vorjahren Vögel gebracht haben, auch in diesem Jahr wieder verletzte oder verwaiste Vögel brachten. Zusätzlich gaben auch einige Finder an, die Kontaktdaten von früheren Findern bekommen zu haben. Es spricht sich also langsam rum.

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Jungmeise

Junge Meise

Auch in diesem Jahr war wieder eine bunte Mischung an Vögeln dabei: Amseln, Krähen, Mauersegler, Mehlschwalben, Rauchschwalben, Hausrotschwänze, Spatzen, Buchfinken, Distelfinken, Blaumeisen, Kohlmeisen, Wintergoldhähnchen, Elstern, Grauschnäpper und Ringeltauben kamen als Pfleglinge zur Singvogelhilfe des NABU-Selfkant.

Elster1

Elster

Junge Kohlmeisen
Junge Kohlmeisen
Spatzenkinder
Spatzenkinder
Mauersegler
Mauersegler

Ringeltaube

Ringeltaube

Taubenkinder
Taubenkinder
Innenvoliere für Schwalben, Mauersegler...
Innenvoliere für Schwalben, Mauersegler…
ausgewilderte Blaumeise zu Besuch
ausgewilderte Blaumeise zu Besuch
Kohlmeise kurz vor dem Freiflug
Kohlmeise kurz vor dem Freiflug

Seit 2018 verfügt die Singvogelhilfe nun auch über eine große Auswilderungsvoliere für Rabenvögel.

neue große Außenvoliere
neue große Außenvoliere
Rabenkrähe
Rabenkrähe

Weiterhin verfügen die Singvogel- und Greifvogelhilfe des NABU-Selfkant nun über ein Mikroskop zur parasitologischen Untersuchung von Kot und Rachenabstrichen, um erkrankten Vögeln schneller helfen und geeignet behandeln zu können.

Noch eine kleine Geschichte fürs Herz:

Wie wichtig Gesellschaft für verwaiste Jungvögel ist, beweist der junge Hausrotschwanz „Big Red“. Dabei kommt es nicht darauf an, dass die Gesellschaft immer zwingend derselben Art angehört. Big Red war aus dem Nest gefallen, vermutlich haben Elstern das Nest geplündert und er hat als einziger den Angriff überlebt. Er war allerdings noch zu jung, um außerhalb des Nestes überleben zu können und die Eltern kamen nicht mehr.  Big Red war sichtlich traumatisiert, sehr ängstlich und wollte nicht essen. Eine Zwangsfütterung ist dann die einzige Option, damit ein unselbstständiger Jungvogel nicht verhungert. Das versuchen wir aber nach Möglichkeit immer zu vermeiden und tun stattdessen alles, damit der Jungvogel freiwillig sperrt oder selbstständig isst. Die Rettung für Big Red war ein Nest nackter Blaumeisenkinder. Die Blaumeisenkinder hatten, im Gegensatz zu Big Red, kein Problem damit, sich von Menschen füttern zu lassen. Immer hungrig und immer munter machten diese kleinen Wesen ständig einen Riesenkrach. Von dieser guten Stimmung angelockt verließ Big Red sein Nest und hüpfte hinüber zu den Bleimeisen- und setzte sich mitten in ihr Nest. Die Blaumeisen waren begeistert – Big Red war warm und weich und hatte schon Federn und die kleinen nackten Blaumeisen kuschelten sich unter Big Reds Gefieder. Big Red ließ sich von der allgemeinen Sorglosigkeit anstecken und bei der nächsten Futterrunde, als die Blaumeisen wild fiepend die Schnäbel aufrissen, sperrte er einfach mit. Schnell ein Heimchen in den verdutzten Big Red gesteckt und tun, als ob nichts wäre. Von da an sperrte Big Red gemeinsam mit den Meisen um die Wette. Da Big Red älter war, verließ er nach ein paar Tagen schon zeitweilig das Nest und erkundete die Umgebung. Allerdings kehrte er immer wieder zu kleinen Pausen zurück ins Nest und setzte sich zum Wärmen und Kuscheln auf die Meisenkinder. Auch Nachts saß er, bis zu seiner Auswilderung, gemeinsam mit den Blaumeisen im Nest. Geschadet hat ihm die Freundschaft zu den Blaumeisen nicht. Er fand nach dem Auswildern schnell Anschluss an eine Hausrotschwanzfamilie mit gleichaltrigen Jungvögeln.

Roti (2)

Roti 3

das ist der stolze Hausrotschwanz
das ist der stolze Hausrotschwanz

Tolle Arbeit!

Lieben Dank im Namen der Natur!

 

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