Ende gut, alles gut.
Seit dem vergangenen Jahr brüten bei mir am Haus in einem nach hinten offenen Raum zwischen Haus und Garage Rauchschwalben. Zwei Bruten sind 2017 ausgeflogen.
Als in diesem Jahr im April wieder ein Paar aus Afrika zurückkehrte, war die Freude groß. In unmittelbarer Nähe zum Nest vom letzten Jahr hatte ich im Winter ein selbstgebautes Nest aus Holzbeton angebracht. Dieses Nest wurde sogleich für die erste Brut ausgewählt. Um die Schwalben weniger zu stören, wurde – wie im vorigen Jahr – die Seitentür als Zugang zur Garage nicht mehr benutzt, sondern ab dem Zeitpunkt gingen wir nur außen herum zum hinteren Garageneingang.
Anfang Juni standen 4 junge Rauchschwalbe kurz vor dem Ausfliegen (sh. Artikel „So nützlich können künstl. Nisthilfen sein“ auf unserer Homepage vom 10. Juni 2018). Aber eines Morgens musste ich leider feststellen, dass alle Jungen verschwunden waren. Was war passiert? Aufgrund einer frischen Kotspur vom Steinmarder gehe ich davon aus, dass er nachts alle Jungen aus dem Nest geraubt hatte. Letztlich beweisbar ist das allerdings nicht. Auch keinerlei Spuren von Blut oder Federn konnten die nächtliche Tragödie bestätigen.
Mein sechsjähriger Enkel versuchte mich damit zu trösten, dass in der Natur halt der Grundsatz gilt „Fressen und Gefressen werden“.
Noch am Morgen danach konnte ich bei den Altvögeln verstärkt wieder Balzverhalten beobachten. Das Nest vom Vorjahr wurde ausgebessert und nach knapp 2 Wochen wurde wieder gebrütet. Mitte Juli war die Überraschung groß, als ich 6 junge Schwalben zählen konnte.
(der 6. Jungvogel sitzt unsichtbar hinter den 5 anderen)
Natürlich dachte ich auch an den Steinmarder. Schon während dieser 2. Brutphase hatte ich an der offenen Seite des Raumes feinmaschigen Draht ausgelegt in der Hoffnung, dass ein Marder ihn nicht überwinden kann.
Es hat insofern funktioniert, dass Anfang August alle 6 jungen Rauchschwalben ausgeflogen sind und noch heute jeden Abend zum Übernachten zurückkehren. Als Konsequenz aus dem Desaster mit der ersten Brut, werde ich im Winter das Kunstnest jetzt am Balken mitten unter der Decke anbringen, wo es für einen Marder unerreichbar ist. Ein Bericht von Peter Hamacher