NABU warnt vor der Herkulesstaude
Saft des Riesenbärenklaus führt in Verbindung mit Sonnenbestrahlung zu schweren Verätzungen
Vor dem Berühren der Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum), auch Riesenbärenklau genannt und aufgrund seiner Größe und Blattform nicht mit dem Herkuleskraut oder Wiesenbärenklau zu verwechseln, warnt der NABU in diesen Tagen dringend. U.a. entlang von Straßen und Bächen breitet sich dieser exotische Riese seit Jahren in Deutschlands freier Natur aus, nachdem er lange Zeit als Zierpflanze in Gärten angepflanzt wurde. Die Herkulesstaude fällt bereits von weitem auf, da sie leicht 2 bis über 3 m hoch werden kann.
Ihr aus vielen Dolden zusammengesetzter Blütenstand erreicht mehr als einen halben Meter Durchmesser und ist mit keiner heimischen Pflanze zu verwechseln. Die Blätter sind großflächig und gezähnt, die Stengel zwischen den Teilblättern meist geflügelt. Der Saft des Riesenbärenklaus wirkt insbesondere in Verbindung mit Sonnenbestrahlung ätzend, führt zu großen Blasen und lange sichtbaren Narben. Daher rät der NABU insbesondere in Gebieten, wo Kinder spielen, dazu, diese Staude unbedingt zu bekämpfen. Einfaches abschneiden reicht kaum, da sie wieder austreibt, bei mehreren Versuchen aber immer schwächer. Zumindest die derzeit vorhandenen Blütenstände sollten auf jeden Fall entfernt werden, damit sich die Pflanze nicht noch weiter verbreiten kann.
Für diese Arbeiten müssen Haut, Mund und Augen gegen Spritzer des Saftes geschützt werden. Man sollte generell mit Handschuhen arbeiten. Falls Sie Pflanzen dieser Art auf öffentlichen Flächen entdecken, rufen Sie bitte unbedingt ihre Stadt- oder Gemeindeverwaltung an und fordern Sie sie zur Entfernung der Pflanzen auf.
Die Herkulesstaude ist ein extremes Beispiel dafür, wie sich fremde Pflanzen -einmal freigesetzt- in unserer Natur auswirken können. Sie breiten sich unter günstigen Umständen weit aus, u.a. da hier ihre Widersacher fehlen, und verdrängen dabei heimische Pflanzen. Weitere Beispiele sind das Drüsige Springkraut und der Japan-Staudenknöterich, die in Deutschland schon ganze Flußauen besiedeln. Auch im Forst wurde mit der Robinie eine Pflanze eingeführt, die sich z.B. auf Berghalden gerne selbständig macht. Dabei reichert sie als Schmetterlingsblütler den Boden mit Nährstoffen an, was außerhalb der Landwirtschaft aus Naturschutzgründen unerwüscht ist.
Text: NABU
Tja, da ich nicht nur über diese Pflanze theoretisch berichten wollte, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen die ca. 30 Riesenbärenklau (am Rodebach in Selfkant-Millen), die schon in voller Blüte stehen zu zerstören, damit sie sich nicht noch mehr verbreiten können.
Gesagt getan! Ich ging vermummt mit einer Fliessjacke, Plastikhandschuhen und einer Rosenschere ans Werk. Um an die Riesenkerle zu gelangen musste ich mich durch dichtes Gras schlagen. Dort angekommen stieß ich mit der Spitze der Rosenschere vorsichtig einen Fallschnitt in die teils armdicken Stängel. Danach brauchte ích sie nur umbrechen und den Rest, der noch am Stängel hing abschneiden. Es war sehr schweißtreibend, doch war ich froh, dass ich den Rodebach im Bereich “Parkbos Millen” bis zum Ortsende Millen von den Ungetümen befreit hatte.
Ich war froh, dass ich keinerlei Anzeichen einer phototoxischen Vergiftung hatte. An diesem Tag war das Wetter wolkenverhangen. Am nächsten Tag arbeitete ich in meinem Garten bei schönstem Sonnenschein. Meine Frau frug mich am Abend, weshalb denn mein Unterarm so rot und geschwollen sei. Ich erwiderte, dass es wohl die roten Ameisen gewesen sein müssen, die mir über den Arm gekrochen sind und dann wahrscheinlich ihr Ameisengift verspritzt haben. Am nächsten Morgen allerdings bildeten sich die ersten kleinen Bläschen, die sich im Laufe des Tages zu einer immer größeren Brandblase formierten. Auf Anraten meiner Kollegen fuhr ich ins Krankenhaus. Diagnose: Verbrennung zweiten Grades mit extremer Blasenbildung. Am nächsten Morgen war die Brandblase noch größer. Ich ging zu meinem Hausarzt, der die Brandblase sofort behandelte und mir absolutes “Arbeitsverbot” erteilte, da sich diese Stelle schnell infizieren könnte.
Tja, ich hatte nun zwar einen Krankenschein, doch wäre ich viel lieber arbeiten gegangen, da ich jetzt fast nichts machen darf. Nur nicht in Berührung mit Schmutz oder anderen Keimen kommen. Und das ist für mich eher eine Strafe! Obwohl ich gut “eingepackt” war, beim Kampf gegen den Riesenbärenklau, muss der toxische Saft durch meine Fliessjakke gelangt sein! Dennoch habe ich mir nun vorgenommen jetzt erst recht den Kampf gegen diese wirklich gefährliche und nicht heimische Pflanze aufzunehmen.
Also: Finger weg von diesen Pflanzen!! Nur der Fachmann (ich bin keiner, wie das Foto meines Armes zeigt – doch ich werde einer – ) sollte diese Neophyten bekämpfen. Eventuell besteht auch die Möglichkeit, dass die Gemeinden und Kreise dieser Pflanze endgültig den Kampf ansagen?!
Viele Grüße!
Thomas Henkens