Neues vom Projekt Scheune
In seinem ‚Projekt Scheune‘ zeigt uns Herr Spandl an dieser Stelle regelmäßig Schönheiten aus der Natur in unserer Region. Dieses Mal sind es Impressionen aus dem Monat April:
Kaum sind die ersten warmen Tage, da fängt es an den Wegrändern und im Bereich der Scheune an zu blühen. Im heutigen Thema widme ich mich den auffälligen aber auch teils unauffälligen Pflanzen.
Wenn man sich einmal die Zeit nimmt und sich einfach in einem solchen Brachland hinsetzt und die warmen Tage genießt, dann bemerkt man nach einer kurzen Zeit ein geschäftiges Treiben und hört das Summen und Brummen der kleinen Wesen, die eifrig dabei sind ihre Ernährung sicher zu stellen. Weiterhin ist es ungemein entschleunigend. Nach einiger Zeit wird man auch neugierig, was diese Insekten auf diese Wiese so treiben und man sieht schnell, dass die Blütenvielfalt der Grund ist.
Anhand von drei Beispielen möchte ich die Naturschönheiten, so wie ich sie nenne, etwas genauer betrachten.
Die Taubnessel
Jeder kennt sie, sie wächst an den Wegrändern und auf Brachlandschaften und wird kaum wahr genommen. Sie gehört zu den Lippenblütlern. Man sollte sich die Zeit nehmen und die Pflanze genauer betrachten, dann sieht man, wie grazil und perfekt diese Taubnessel doch ist. In dem Bereich der Scheune tauchen hauptsächlich zwei verschieden Taubnesseln auf. Zum Einen die weiße und zum Anderen die stengelumfassende Taubnessel. Beide Pflanzen fallen weiter nicht auf. Und sind dabei doch auch an fast jedem Wegrand vertreten. Erst beim genaueren hinsehen, erkennt man wie grazil die Pflanzen sind.
Auch die stengelumfassende Taubnessel ist eine wahre Schönheit. Jedoch muss man sich schon etwas Mühe geben, um das zu erkennen. Einmal genauer unter die Lupe genommen, zeigt sich diese Taubnessel in Ihrer ganzen Pracht.
Das Gänseblümchen
Diese Pflanze gehört zu den Korbblütlern und ist schon ein wenig auffälliger, jedoch wenn sich diese kleine Pflanze auf machen Rasen zeigt, geraten viele Vorgartenbesitzer geradezu in Panik. Von oben aus betrachtet eine kleine Pflanze. Jedoch wenn man einmal genauer hinsieht, dann ist es schon sehr erstaunlich, was für ein tolles Gewächs es ist.
Der Löwenzahn
Als letztes Beispiel möchte ich den Löwenzahn erwähnen. Auch der Löwenzahn gehört zu den Korbblütlern und ist im Frühjahr schon recht auffällig. Seine gelben Blüten sind tolle Farbtupfer an Wegesrändern und brachliegenden Geländeabschnitten. Auch in den Gärten macht er sich ziemlich breit und genießt dadurch auch ein zweifelhaftes Ansehen. Aber auch hier gilt es, einmal inne zu halten und sich diese Pflanze genauer anzusehen. Allein die verschieden Gelbtöne der Blüte sind fantastisch und man begreift, dass die Natur ein toller Baumeister ist. Und natürlich darf die sich aus der Blüte entwickelte „Pusteblume“ nicht fehlen.
Nun stellt sich die Frage, was diese Pflanzen alles gemeinsam haben. Und das ist mehr, als man glauben möchte und ich zähle einmal drei Beispiele auf.
- Sie sind oft die einzige Nahrungsquelle von vielen Insekten, wobei die Honigbiene bei Weitem nicht alleine damit gemeint ist. Hummeln und Schmetterlinge, sowie verschiedene Fluginsekten benötigen dringend diese frühen Nahrungsquellen, um ihren Fortbestand zu garantieren.
- Alle hier gezeigten Pflanzen sind auch Heilmittel, gegen Hautreizungen, Magen- und Darmbeschwerden oder dienen zur Entwässerung, nur um hier einige Beispiele zu nennen und sie sind fester Bestandteil der Volksmedizin.
- Alle drei Beispiele werden zu Unrecht als Unkraut bezeichnet und stehen ganz oben auf der Liste, der zu vernichtenden Pflanze in den heimische Gärten und Vorgärten. Dabei gehen viele brutal und absolut rücksichtslos bei der Beseitigung vor. Statt, wie es früher war, das „Unkraut“ zu rupfen oder auszustechen, wird heute oft der Einsatz von Pesticiden als einzig gangbaren Weg gewählt. Was jedoch klar sein sollte, dass eine solche Pflanze, sollte sie schon blühen, dieses Gift an z.B. den Honigbienen weiter gibt und die wiederum dadurch den Honig belasten. Oder anders gesagt, der sinnlose Einsatz von genau diesen Mitteln schadet unserer Gesundheit in einem nicht unerheblichen Maße. Ganz davon abgesehen, dass diese Mitmenschen dazu beitragen, dass viele Tierarten auch durch ihr Dazutun aussterben oder zumindest in ihrer Art bedroht sind.
Und zum Schluss noch ein paar Impressionen vom bunten Treiben an der Scheune…..