Die meisten Tiere, die man zu Gesicht bekommt, sind eigentlich nur der geringste Teil dessen, was unsere einheimische Natur an Tieren bzw. Tierchen zu bieten hat. Ein weitaus größerer Teil der vorkommenden Lebewesen besiedelt das Erdreich, direkt unter unseren Füßen. Einen der bekanntesten Erdbewohner unter den „Kleinen“ kennt wohl jeder, den Regenwurm. So wird man sich manchmal wundern, weshalb ein Laubblatt halb im Boden verschwindet – so, als hätte es jemand absichtlich dort „hineingesteckt“. Doch dies ist die Arbeit des Regenwurmes, der abgestorbene Blätter und andere faulende Pflanzenteile in seine Gänge zieht, um sich später an ihnen zu laben. So durchfrisst er ständig das Erdreich und zersetzt bei seinem Fressgehabe allerlei Pflanzenteile. Seine Ausscheidungen wiederum sind von nun an für die Pflanzen verfügbar, sie profitieren also vom Regenwurm. Nicht nur das. Durch seine ständigen „Fraßgänge“ wird der Boden „durchlüftet“. Dies wiederum ermöglicht es vielen Pflanzen gut „Fuß zu fassen“, ihre Wurzeln können nun in die lockere Erde besser vordringen und somit mehr Nährstoffe aufnehmen.
Auf einem Quadratmeter Erdreich leben mehr als 1000(!) Arten, darunter Würmer, Tausenfüßler, Ameisen, Milben, Pilze, Algen, Schimmel und Bakterien, um nur eine kleine Auswahl unserer einheimischen Erdbewohner aufzuzählen! Diese Tiere sind behilflich, tote Pflanzen und Tiere zu Humus zu zersetzen. Und genau davon provitieren unsere Pflanzen. Denn nur so sind sie in der Lage, die Nahrung (organische wie auch mineralische Stoffe) für sich zu verwerten. Also, so wild ein unaufgeräumter Garten auch aussehen mag, die Erdbewohner und schließlich auch ihre Pflanzen und Bäume freuen sich über ein reichhaltiges Nahrungsangebot, welches nur durch dieses natürliche Gleichgewicht erhalten werden kann – es sei denn, man möchte chemische Düngemittel einsetzen?! Doch damit zerstören Sie nicht nur den normalen Lauf der Dinge, sondern vernichten eventuell auch das ein oder andere wertvolle „Erdtierchen“.
Fotos: Maria Jacobs