Neues aus der Singvogelpflegestation

Die Singvogelpflegestation wurde in diesem Jahr 2020 von hilfsbedürftigen Vögeln regelrecht überschwemmt:

486 Vögel wurden aufgenommen! Es wurden wahrscheinlich mehr Vögel gefunden, weil die Menschen zu Hause arbeiten mussten. Und natürlich begünstigte auch das extrem milde Frühjahr das frühe Bruten unserer einheimischen Vögel.

In diesem Jahr hatten es die jungen Meisen besonders schwer. Es könnte sein, dass diese unter einer bakteriellen Infektion litten. Denn viele von ihnen hatten Durchfall, einen verschleimten Rachen und Schluckbeschwerden. Nach einigen Tagen Antibiotikum, ausreichend Wärme und ausreichend Futter besserten sich die Beschwerden bei den meisten Tieren aber sehr schnell.

Auch wurden viele Spechte in die Station gebracht. Bei den jungen Spechten lag häufig ein Anflugtrauma vor. Anscheinend können sie Fensterscheiben nicht als solche erkennen (wie fast alle Vögel). Anflugtrauma bei Spechten dauern in der Regel länger als bei andere Vogelarten, vermutlich weil sie aufgrund der Kopfbeschaffenheit Anflüge überleben können, die für andere Vögel schon tödlich wären. Dennoch sind leider viele Spechte an ihren schweren Kopfverletzungen verstorben. Die Spechte, die überlebt haben sind wieder am Fundort freigelassen worden.

Amselküken kamen sehr häufig zu uns, nachdem sie einer Katze zum Opfer gefallen waren. Überhaupt sind auch in diesem Jahr wieder viele Vögel unserer so lieblichen „Haustiger“ zum Opfer gefallen.

Sämtliche Vögel, die Katzenkontakt hatten, müssen, auch wenn sie äußerlich unverletzt wirken, antibiotisch behandelt werden, da die Pasteurellen im Katzenspeichel bei Vögeln eine Blutvergiftung auslösen. Die Pasteurellen können durch kleinste Haarrisse und über die Schleimhäute in den Körper gelangen. Äußere blutige Wunden heilen meist problemlos ab. Innere Verletzungen, durch Quetschungen oder durch das Eindringen der Krallen sind oft hingegen oft tödlich.

Im Spätsommer kamen dann vermehrt Schwalben zu uns, die flugunfähig und stark abgemagert gefunden wurden. Durch den milden September mit „Traumwetter“ konnten die meisten Schwalben aber noch rechtzeitig mit einem guten Gewicht und bei angenehm warmen Temperaturen in die Freiheit Richtung Süden entlassen werden.

Hier die Bilder von S. Beckers:

amsel

eichelhaeher

ein bunter Mix :)
ein bunter Mix 🙂
Eisvogel
Eisvogel
Grünspecht
Grünspecht
Kohlmeisen
Kohlmeisen
Kernbeißer
Kernbeißer

reiher

Im Namen des NABU-Selfkant und der einheimischen Tierwelt sagen wir alle…

Herzlichen Dank für deine Mühen.

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