Gedanken zur Naturfotografie

“Das Spektakel der Wirklichkeit und die Faszination des Augenblickes einzufangen“ –  Mit diesen Worten hat Fritz Pölkin vor Jahren den Begriff “Naturfotografie” umschrieben. 

Heute werden täglich Millionen von Fotos geschossen, veröffentlicht und in sozialen Medien geteilt. Soll das Bild sich abheben, muss es schon ein echter “Hingucker” sein. In unserem hektischen Alltag bleibt wenig Zeit für das Hobby. So werden Fotografen kreativ.

Erleben musste ich das auf einer Tour mit niederländischen Fotografen, die noch morgenstarre Schmetterlinge samt Pflanzen, auf denen sie saßen, an Stativen befestigten um so optimal fotografieren zu können. Das Ergebnis war super, nur eben gestellt.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang einen Artikel im “Fotoespresso ” 3/2017 von Steffen Körber mit dem Titel “Enttäuschung (Fotoreise) – von falscher Vorbereitung und zu großen Erwartungen. Er schreibt: “Island liegt momentan im Trend. Das trifft nicht nur auf Outdoor-Liebhaber im allgemeinen, sondern auch auf Fotografen zu.” Und daher findet sich im Internet natürlich auch eine Fülle an Fotos und Videos aus Island. Im Vorfeld meiner Reise habe ich daher nicht nur einige interessante Reiseberichte gelesen, sondern mir auch Videos und Vlogs auf YouTube angeschaut und eine riesige Anzahl faszinierender Bilder auf Onlineplattformen betrachtet. Besonders die Bilder bauten in mir eine gewisse Erwartung auf, wie Island aussehen würde. Wie selbstverständlich nahm ich sie als “Vorlage” dafür, wie ich Island fotografisch gerne einfangen wollte. Die Faszination, die ich noch am ersten Tag vor Ort verspürte, wurde leider schnell von einer gewissen Enttäuschung verdrängt. Eine Enttäuschung darüber, wie unspektakulär Island im Vergleich zu diesen Bildern aussieht, die ich gesehen hatte.” – Diesen Ausführungen ist nichts hinzu zu fügen.

Wo fängt Manipulation an? Werden die Aufnahmen in der Kamera als jpg gespeichert, entscheidet bereits der vorgewählte Bildstil über das Bildergebnis. Jpg – Bilder von Sony Kameras sind in der Regel gut gesättigt, bei meiner Fuji lassen sich verschiedene Filmsimulationen direkt an der Kamera einstellen. Daraus resultieren ganz unterschiedliche Bildeindrücke. Mit Photoshop & Co lassen sich dann weiter prima Effekte erzielen. Jeder muss für sich selbst entscheiden wie weit er sich mit der Bildbearbeitung von der Wirklichkeit entfernt.

“Wenn man Motive vor der Aufnahme arrangiert oder nachher digital mit Photoshop manipuliert, dann beraubt man sich doch selber der größten Wirkung, die Naturfotografie haben kann. – Das echte Naturfoto ist ein Spiegelbild des Lebens – das manipulierte ist seine Parodie” formulierte der bekannte Naturfotograf auf seiner Homepage.

Anspruchsvolle Makroaufnahmen bedingen ein relativ umfangreiches Equipment. Und dann sitzt der Schmetterling oder Käfer meistens an einer Stelle, wo man mit der großen Spiegelreflexkamera nicht heran kommt. Bleibt nur der Weg wie oben beschrieben?

Nein!  Die Fototechnik hat eine rasante Entwicklung hingelegt. Und so bietet z.B. Olympus mit seiner kleinen Tough TG – 5 eine kleine handliche Kamera an. Sie hat einen Mikroskopmodus, der wunderschöne Aufnahmen aus allernächster Distanz ermöglicht. Da braucht nichts arrangiert werden, bleibt nur die Frage wie “kooperativ das Model” ist. Nachstehende Aufnahmen entstanden alle Freihand, ohne weitere Hilfsmittel. Die Bilder wurden im RAW Format aufgenommen, mit dem Olympus Viewer entwickelt und in Capture One nachgeschärft. Fertig.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA    Kartoffelkäfer
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA  Biene
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA  Schilfkäfer
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA Feldheuschrecke
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA  Zebraspinne fängt Heuschrecke

Die kleine Kamera im Hosentaschenformat ist ideal für den Einsatz in der Natur. Wasserdicht, frostsicher  bis zu -10 Grad Celsius und einen Sturz aus 2 Meter Höhe steckt die Kamera auch noch weg. Mit dem lichtstarken Vierfachzoom (25 – 100 mm bezogen auf das 35 mm Kleinbildformat ) lassen sich 12 Megapixel auflösende Bilder  aufnehmen. Sie erlaubt wieder echte Naturmakros , in natürlichen Farben – Spiegelbilder des Lebens – ohne Manipulation. Fritz Pölkin hätte sicher seine Freude an ihr.

Uwe Huchel

Ihnen hat dieser Beitrag gefallen?

Das könnte Sie auch interessieren:

Gemütliches Helferessen in Birgden

Am 8. Juni trafen sich Freunde und Aktive des Nabu zum alljährlichen Helferessen.Um 17.00 Uhr haben sich Marcell, Friedel, Hermann-Josef, Franz-Josef und Robert getroffen, um

Naturfreunde begeistert von Maiwanderung

Es war wieder eine sehr schöne Wanderung durch die Natur bei Gangelt. Da die Bäume und Sträucher schon sehr belaubt waren, konnte man viele Vögel

Neuer Schleiereulennistkasten

Hermann-Josef  Schmitz und Peter Hamacher haben am Freitag, 26.4. 204 in Broichoven in einer alten wunderschönen Scheune einen Schleiereulennistkasten angebracht. In der Scheune hält sich