vor einigen Tagen fand ich abends diesen Käfer „friedlich“ auf dem Teppichboden sitzend.

Nach Rückfragen bei unseren Spezialisten Maria J. und Jos V. hatte ich mit meiner Vermutung nicht ganz unrecht, dass dieser Käfer wohl verwandt sein könnte/müsste mit einem Hirschkäfer – ein Balkenschröter, der im Niederländischen übrigens auch als „Klein viegend hert“ (also kleiner Hirschkäfer) bezeichnet wird -botanischer Namen allgemein Dorcus paralledipedus.

Sein Körper ist etwa 16 – 32 mm lang, matt dunkelbraun bis schwarz, der breite Kopf ist bem Männchen viel breiter als beim Weibchen; Kopf, Halsschild und gerunzelte Flügeldecken sind punktiert; die Fühler sind zehngliedrig mit 4 Endgliedern; die Kiefer sind scharf und kräftig, in der Lage, auch menschliche Haut zu durchbeißen. Die Ähnlichkeit mit einem Hirschkäferweibchen ist augenscheinlich.

Balkenschröter sind sowohl tag- als auch nachtaktiv, Flugzeit etwa Mai bis August, ernähren sich von Baumsäften (da es die in meiner Wohnung kaum aufzulecken gibt, muss ihn wohl ein offenstehendes Lüftungsfenster angelockt haben), aber auch von Blättern; häufig findet man ihn im morschen Holz umgestürzter Bäume in alten Streuobstwiesen, Eichen- oder Buchenwäldern, in denen auch die Eier abgelegt werden und sich die Larven ausbilden;

Wie immer bei bedrohten Tier- und Pflanzenarten ist auch der Balkenschröter -extremer noch der Hirschkäfer- durch Zerstörung seines Lebensraumes bedroht: die meisten Wälder werden nach forstwirtschlichen Gesichtspunkten genutzt (sprich möglichst viel Profit machen!), Totholz hat hier keinen Platz mehr!

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