Das Winterwetter lud zu tollen Spaziergängen ein.  War sie nicht toll, diese Winterpracht.  Doch den Autofahrern und auch vielen Wildtieren machte diese extreme Witterung mächtig zu schaffen!

Stille ruhet der See

So besonders den heimischen Greifvögeln, die wegen der dicken und dichten Schneedecke nicht an ihre natürliche Nahrung herankamen. Denn vor allem Bussarde, Turmfalken und Eulen leben besonders im Winter in der Hauptsache von Mäusen. Und diese kleinen Säugetiere leben bei einer dicken Schneeschicht natürlich unter der Schneedecke und suchen sich hier ihre Nahrung. Somit sind die Mäuse nahezu unerreichbar für viele Beutegreifer!  Dies bedeutet für die Greife und Eulen, dass sie immer mehr an Kondition (Muskelmasse) verlieren, also abmagern und irgendwann dem Tode geweiht sind. So sind in dieser Zeit viele Bussarde, Eulen und auch Turmfalken bei der Greifvogelpflegestation gemeldet worden, die unter extremster Unterernährung litten. Einigen von ihnen konnte man leider nicht mehr helfen. Doch andere haben es geschafft.

Doch fällt es mir  sehr schwer, über gesundete Greife und Eulen zu berichten, um dann in der Zeitung zu lesen, dass in der nächsten Umgebung viele Bussarde  (wahrscheinlich vergiftet) aufgefunden werden. Wer macht das?? Wozu?? Unverständlich!! Grausam!! Sinnlos!! Kriminell!!

Dennoch möchte ich an dieser Stelle einige Bilder und zwei Videos über zwei  Mäusebussarde zeigen, die völlig ausgezehrt in der Pflegestation „landeten“. Bei einem Bussard war eine Vergiftung absolut nicht auszuschließen sondern eher anzunehmen. Diese Tiere haben es – neben anderen – geschafft! Zu Beginn wurden sie mit einer Traubenzuckerlösung und Vitaminzugaben soweit versorgt, so dass man ihnen nach einigen Tagen auch ganz kleine Stücke fester Nahrung geben konnte. Hier nun die Bilder:

Bussard vor verendeter Kanadagans
Dieser Mäusebussard hatte Glück. Er fand auf einer Wiese eine verendete Kanadagans
noch ein Patient
ein weißer Bussard 2
eine seltenere Variante eines Mäusebussardes
P1040996
Sie hatte Glück. Mit Vitaminen und Traubenzuckerlösung konnte das vermeintliche Gift ausgeschwemmt werden

Auf dem vorherigen Bild sieht man die Bussarddame in der Großvoliere sitzen. Im nun folgenden Kurzvideo kann man sie beim ersten selbständigen Fressen beobachten:

Auf dem nächsten Video kann man miterleben, wie ein prächtiger Mäusebussard seine zurück gewonnene Freiheit in vollen Zügen genießt.

Dies sind die schönsten Momente, wenn ein gesundgepflegtes Tier wieder in die Freiheit entlassen wird!

Wie bringt man es nur übers Herz, solche Prachtexemplare zu töten??

Wir wünschen den beiden viel Glück!

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