Schwalben

Wer noch Mehlschwalbennester an seinem Haus besitzt, der kann stolz darauf sein solch mittlerweile selten gewordenen „Kunstwerke“ unter seinem Dach zu besitzen!

Obwohl diese kleinen Akrobaten der Lüfte viel Schmutz verursachen, so sind sie dennoch eine Bereicherung unserer Region. Denkt man alleine daran, wie viele Insekten ein solch kleines Tier am Tage vertilgt. Ein Grund, weshalb  immer weniger dieser früher recht häufigen Vogelart in unserer Region herumfliegen ist, dass es immer weniger Pfützen gibt in denen sich die Schwalben den nötigen „Matsch“ besorgen können, um ihre kunstvollen Nester zu bauen.

Matschpfütze

Auch das weniger werdende Nahrungsangebot (auch die  Insektenwelt hat es schwer), macht es unseren Schwalben nicht leichter. Ein weiterer Grund des Rückganges dieser Tiere ist das Zerstören der vorhandenen Nester unter den Dächern vieler Häuser. Viele Menschen empfinden den Schmutz, den die Schwalben durch ihren Kot verursachen, als unschön und sehen dadurch bedingt nur die eine Möglichkeit, die Nester zu zerstören. Damit jedoch kein „Schmutz“ auf den Boden gelangen kann, braucht man lediglich nur ein Kotbrett unter das Nest zu hängen und schon ist man die Verschmutzung los (ca. 30 cm breite Bretter unter das Schwalbennest befestigen).

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Wichtig zu wissen ist, dass das Zerstören der Nester und Eier eine Ordnungswidrigkeit ist und mit bis zu 50000 Euro Ordnungsgeld geahndet werden kann! Besetzte, wie auch leere Schwalbennester stehen daher unter Schutz!! Auch die leeren Nester, da diese in den Folgejahren wieder bezogen werden können. Flogen früher viele Tiere durch unsere Dörfer und Städte, so muss man sie heute oft suchen. Schwalben sind nicht nur für den Menschen schön anzusehen, sie erfüllen auch eine wichtige ökologische Funktion. So haben Untersuchungen ergeben, dass eine einzelne Schwalbe zur Brutzeit über 2000 Insekten pro Tag fängt, um diese an die Brut zu verfüttern oder selbst als Nahrung zu nutzen.

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Mehlschwalbenkolonie in Isenbruch (viele Nester werden hoffentlich von ihren Besitzern noch repariert?!) 

Wer nach Selfkant-Isenbruch kommt, der kann noch an recht vielen Häusern das herrliche Leben der Mehlschwalben beobachten. Hier scheinen die Leute nichts gegen die Verschmutzung durch die Tiere zu haben, sondern sie erfreuen sich am Anblick der schon recht selten gewordenen Vögel.

künstliche Nisthilfe
künstliche Mehlschwalbennisthilfe

Um Mehlschwalben auch an seinem Haus willkommen zu heißen, kann man künstliche Nisthilfen unter dem Dach anbringen und darauf hoffen, dass sie von den kleinen Fliegern auch angenommen werden!
Es gibt noch einen Gedanken, der Menschen in der Beziehung zu den Schwalben positiv beeinflussen kann. Schwalben sind nach dem althergebrachten Volksglauben Glücksbringer in vielerlei Hinsicht. Der Volksmund sagt, „Wo Schwalben nisten, wohnt das Glück“. Häuser mit besetzten Schwalbennestern sollen vor Feuersbrunst und Blitzschlag geschützt sein. Hierzu und anderem mehr ist im Heimatkalender für den Kreis Heinsberg 1991, S. 221, ein sehr schöner Artikel von Wilhelm Frenken erschienen.
Mit der Hoffnung in Zukunft wieder mehr Mehlschwalben zu sehen, wünsche ich allen einen schönen Sommer und viel Freude bei der Beobachtung unserer heimischen Vogelwelt, die wir unbedingt schützen sollten!

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