Die warmen Temperaturen versetzen viele Mitmenschen schon in Hochstimmung. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Frühling tatsächlich da ist, ist das ständig intensiver werdende Konzert der heimischen Vögel. In den letzten Wochen wurde das allmorgendliche Werben um die Gunst der Partner um immer weitere Stimmen bereichert.
Lautstark meldet sich der kleine Zaunkönig. Sein Lebensraum sind Laubwälder und Kulturlandschaften mit Hecken aber auch Gärten und Parks. Sein Kugelnest baut der gerade einmal zehn Zentimeter messende Vogel im niedrigen, dichten Buschwerk. Manche Zaunkönige bauen gleich mehrere Nester in ihrem Revier und bieten den Weibchen eine Auswahl an. Da der Zaunkönig ein Standvogel ist, also den Winter hier verbringt, stimmt er auch als einer der ersten Singvögel unerwartet laut in das Vogelkonzert ein.
Unverwechselbar ist das Aussehen des Rotkehlchens. Auch diesen Waldvogel verschlägt es in Parks und Gärten, wenn sie genügend Unterwuchs bieten. In einem völlig “aufgeräumten” Garten findet dieser Bodenbrüter keine geeigneten Verstecke für sein Nest. Rotkehlchen unterscheiden sich nicht nur durch ihr Äußeres von anderen Singvögeln. Auch beim Gesang gibt es eine Besonderheit: Rotkehlchen singen nicht bloß im zeitigen Frühjahr und Frühsommer, Männchen wie auch Weibchen melden bereits im Winter schon mit ihrer Stimme die Gebietsansprüche an.
Auch die Goldammer hat in das vielstimmige Konzert eingestimmt. Aus Hecken und Gebüschen tönt ihr auffälliger Ruf. Der Volksmund textete zum Ruf der Goldammer die Strophe: “Wie, wie hab ich Dich so lieb”. Jeder, der dem meist goldgelb gefiederten Vogel schon zugehört hat, wird ihn auch jetzt bei Spaziergängen in ländlicher Umgebung wieder erkennen. Als Lebensraum bevorzugt die Goldammer die offene und abwechslungsreich strukturierte Kulturlandschaft. Dort beginnt sie im April, in den Hecken ein Nest aus Halmen und Blättern zu bauen.
Mit ihrem einprägsamen Ruf meldet sich auch die Singdrossel zurück. Der amselgroße Vogel singt anhaltend unter drei- bis vierfacher Wiederholung der Gesangsmotive. Singdrosseln leben in ganz Europa in Gärten, Parks und Wäldern, wo sie die Baumkronen als Singwarten nutzen. Auf Wiesen und Lichtungen suchen sie nach Würmern und Schnecken, die zu ihrer Lieblingsspeise zählen.
Auch wenn sie bestimmt keine Rarität ist und zu den bekanntesten Wald- und Parkvögeln zählt, hat die Amsel doch einen bemerkenswert klingenden Gesang. Schon im Januar beginnen die ersten Männchen mit ihrem wohltönenden Flöten. Die schwarzgefiederten Männchen bleiben das ganze Jahr über im Brutgebiet und markieren mit ihrem Gesang die Brutreviere. Inzwischen sind aber auch die dunkelbraun gefärbten Weibchen, die teilweise zum Überwintern in den Mittelmeerraum ziehen, aus ihren Winterrevieren zurückgekehrt. Gut lässt sich dieser Kulturfolger bei der Nahrungssuche beobachten, wenn er im Laub oder auf Rasenflächen nach Würmern scharrt.
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