Bestimmt ist vielen Wanderern und Naturfreunden in der letzten Zeit aufgefallen, dass auf dem Wirtschaftsweg zwischen Tüddern und Millen jede Menge Bäume stehen, die so aussehen, als hätte man ihnen den Kopf abgeschnitten. Viele denken sich bei diesem Anblick sicherlich, dass dies ja wohl ein Unding sei, solch schöne Bäume so zu schandalieren. Doch wenn genau dieses nicht geschehen würde, so sähen diese Bäume bei den nächsten Stürmen ganz anders aus. Sie würden nach und nach auseinanderbrechen und für immer verloren sein. Damit dies nicht geschieht, müssen ihnen alle 4 bis 7 Jahre die Äste „vom Kopf“geschnitten werden. Doch schon im nächsten Frühjahr wachsen dem Baum neue „Haare“.
Als tolle Begleiterscheinung profitiert die Natur absolut von diesen Pflegeschnitten. Durch das Entasten der Kopfweiden werden dem Baum unweigerlich Wunden zugeführt, die nach und nach verfaulen. Es bilden sich natürliche Nisthöhlen für viele Vögel (Meisen, Kleiber, Steinkauz, Hohltaube…), Fledermäuse und echte Mäuse, Bilche, wie dem Siebenschläfer oder der Haselmaus. Aber auch Insekten fühlen sich im Holz dieser Bäume wohl. So kommt hier zum Beispiel der seltene Moschusbock vor. Je dicker und älter die Kopfweiden werden, desto reichhaltiger an Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten sind sie. Besonders tolle Exemplare befinden sich an der Brücke, die über den Rodebach führt, zwischen Millen und Tüddern.
Übrigens, wir haben jeden zweiten Dienstag im Monat im Hastenrather Hof in Gangelt-Hastenrath unseren Stammtisch, bei dem weitere Aktionen besprochen und geplant werden! Jeder Interessierte ist hierzu herzlich eingeladen!