Ist das nicht ein Prachtexemplar??
Ist das nicht ein Prachtexemplar??

Bestimmt ist vielen Wanderern und Naturfreunden in der letzten Zeit aufgefallen, dass auf dem Wirtschaftsweg zwischen Tüddern und Millen jede Menge Bäume stehen, die so aussehen, als hätte man ihnen den Kopf abgeschnitten. Viele denken sich bei diesem Anblick sicherlich, dass dies ja wohl ein Unding sei, solch schöne Bäume so zu schandalieren. Doch wenn genau dieses nicht geschehen würde, so sähen diese Bäume bei den nächsten Stürmen ganz anders aus. Sie würden nach und nach auseinanderbrechen und für immer verloren sein. Damit dies nicht geschieht, müssen ihnen alle 4 bis 7 Jahre die Äste „vom Kopf“geschnitten werden. Doch schon im nächsten Frühjahr wachsen dem Baum neue „Haare“.

Mit dem Korb am Trecker gehts der Weide an die "Haare"!

Als tolle Begleiterscheinung profitiert die Natur absolut von diesen Pflegeschnitten. Durch das Entasten der Kopfweiden werden dem Baum unweigerlich Wunden zugeführt, die nach und nach verfaulen. Es bilden sich natürliche Nisthöhlen für viele Vögel (Meisen, Kleiber, Steinkauz, Hohltaube…), Fledermäuse und echte Mäuse, Bilche, wie dem Siebenschläfer oder der Haselmaus. Aber auch Insekten fühlen sich im Holz dieser Bäume wohl. So kommt hier zum Beispiel der seltene Moschusbock vor. Je dicker und älter die Kopfweiden werden, desto reichhaltiger an Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten sind sie. Besonders tolle Exemplare befinden sich an der Brücke, die über den Rodebach führt, zwischen Millen und Tüddern.

Hier sieht man, wie mächtig die Kopfweide ist!
Hier sieht man, wie mächtig die Kopfweide ist!
Am 8.11.2008 haben die Leute der NABU-Ortsgruppe Rode-, Saeffel- und Kitschbachtal jede Menge Kopfweiden in diesem Gebiet geschnitten und am Ende des Arbeitstages erstmals eine der „Dicken“ geschneitelt (so nennt man das Entasten der Kopfweiden). Am 17.1.2009 schließlich wurde der zweite „Riese“ von drei Tüdderner NABU-Leuten geschneitelt, so dass die Arbeiten im Selfkant für die Aktiven der NABU-Ortsgruppe für dieses Jahr beendet sind. Dennoch gibt es für die Ortsgruppe noch vieles zu tun. So werden im Naturpark Rodebach-Rodebeek ca. 800 Kopfweiden von uns gepflegt. Außerdem betreuen wir dort drei Biotope und jede Menge Nistkästen. Neben den Arbeiten direkt vor Ort gibt es auch noch andere Betätigungsfelder, die von einzelnen Gruppen bzw. Personen der Ortsgruppe durchgeführt werden. So kümmert sich die „Steinkauzgruppe“ in den Gebieten Waldfeucht, Gangelt und dem Selfkant um die Kartierung von Steinkäuzen und das Anbringen und Säubern von Steinkauznisthilfen, andere betreiben eine Greifvogelpflegestation sowie eine Pflegestation für Singvögel. Wieder andere Personen betreuen Amphibienzäune, so vor allem in Tüddern. Wer Lust auf handfeste Naturschutzarbeit hat, der melde sich doch einfach mal bei mir! Thomas Henkens, 02456/4415!!

Übrigens, wir haben jeden zweiten Dienstag im Monat im Hastenrather Hof in Gangelt-Hastenrath unseren Stammtisch, bei dem weitere Aktionen besprochen und geplant werden! Jeder Interessierte ist hierzu herzlich eingeladen!

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