Zwei Häuser an der Hauptstraße in Havert werben jetzt für den Schwalbenschutz
Der Naturschutzbund (Nabu) hat erstmals in Selfkant-Havert 2 Häuser als „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet. Die Urkunde mit einer entsprechenden Plakette wurde an die Eheleute Tilla und Josef Beckers und an Rose-marie und Peter Hamacher verliehen, um ihr Engagement im Schwalbenschutz zu würdigen.
Eine solche Plakette verleiht der Nabu an Hausbesitzer, die sich gezielt um den Schwalbenschutz an ihren Häusern bemühen.
Am Haus von Tilla und Josef Beckers wohnen gleich 2 Schwalbenarten. Schon seit Jahren brüten sehr erfolgreich 1 bis 2 Rauchschwalbenpaare in der früheren Scheune, vorne an der Hausfront zur Hauptstraße hin sind es gleich mehrere Mehlschwalbenpaare, die unter dem Dachüberstand seit „ewigen Zeiten“ jedes Jahr erfolgreich ihren Nachwuchs aufziehen.
Gerade die Mehlschwalbe hat es heutzutage aus unterschiedlichen Gründen besonders schwer, auch erfolgreich zu brüten. In trockenen Sommern fehlen z.B. oft geeignete Lehmpfützen zum Bau ihrer Nester. Müssen sie dann auf minderwertiges Baumaterial zurückgreifen, kann es passieren, dass ihre Nester, auch durch die Erschütterungen vom Straßenverkehr, samt Brut abstürzen. Zu-dem gibt es Zeitgenossen, die verbotswidrig alles unternehmen, Mehlschwalben am Brüten zu hindern. Nicht zuletzt deswegen werden sie in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands in der Kategorie 3 als „gefährdet“ geführt.
Für Tilla und Josef Beckers sind Schwalben Glücksbringer und ihr Schutz eine Selbstverständlichkeit.
Am benachbarten Haus von Rosemarie u. Peter Hamacher brüten im überdachten und nach hinten offenen Bereich zwischen Haus und Garage nun schon seit 3 Jahren Rauchschwalben. Sobald die Schwalben aus Afrika zum alten Nest zurückkehren, wird die Seitentür zur Garage hin nicht mehr benutzt, um sie ja nicht zu stören. Lediglich die Fahrräder werden dort noch abgestellt, mit der Folge, dass sie mitunter ganz schön verdreckt werden. Dies gilt noch mehr für den Boden.
Nach der 2. Brut sah der Boden ungleich „schlimmer“ aus. Andererseits ist die Reinigung nach dem Abflug ins afrikanische Winterquartiere auch kein großer Akt.
Den Beiden stört das wenig, sind sie doch froh, dass sie immer wieder zurück-kommen. Auch die Rauchschwalbe steht in der Roten Liste als in Deutschland gefährdete Brutvogelart, die auf jeglichen Schutz angewiesen ist.
Groß ist die Bewunderung von Rosemarie u. Peter Hamacher für die Leistung „ihrer“ Schwalben, im Herbst tausende Kilometer ins tropische Afrika zum Überwintern zu fliegen, um dann im April punktgenau wieder ihren Geburtsort anzusteuern.
Die Plakette soll auch den Schwalben anzeigen, dass sie stets willkommen sind.
Die mit einer Urkunde verbundene Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ wirbt jetzt an 2 Häusern in Havert dafür, dass im Prinzip jeder einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten kann.