Eine Falkengeschichte
Stell dir vor, du wärest ein Falke und würdest gerne eine Familie gründen.
Du würdest dir eine Falkenfrau suchen und dann würdet ihr euch auf die Suche machen nach einer gemeinsamen Wohnung, wo genug Platz wäre für viele Falkenkinder.
Du würdest auf deiner Suche einen Nistkasten an einem Haus entdecken, ganz oben im Giebel, und würdest denken: Genau das habe ich gesucht für unsere Familie!
Doch vor dem Einzug würdest du das Haus mit deinen Falkenaugen ausspähen: Wer wohnt da?
Und am 24. Juni 2018, stell dir das vor, waren fünf Falkenkinder im Nistkasten.
Sie wuchsen sehr schnell, legten immer mehr ihren Flaum ab und ihre Eltern hatten viel zu tun, um sie alle mit Mäusen zu füttern.
6. Juli 2018
14.Juli 2018
15.Juli 2018
Sie wurden immer größer, stärker und mutiger und bald trauten sie sich, herauszugucken aus dem Kasten.
Eines der Falkenkinder war das Nesthäkchen, das jüngste, das noch am längsten Flaum auf dem Kopf hatte. Weil es so klein und das jüngste war, durfte es meistens nur zwischen den Beinen der anderen nach draußen gucken.
20.Juli 2018
Und bald waren sie so mutig, sich sogar draußen auf die Stange zu setzen.
21.Juli 2018
22.Juli 2018
Am Anfang gingen sie noch in ihrem Kasten aufs Klo und schossen die Wände voll. Irgendwann plötzlich entdeckten sie, dass man sich ja auch herumdrehen kann und nur den Hintern heraushalten muss – und plopp machte es auf die Mülltonnen unten.
Und dann fing der Abschied an. Immer öfter spreizten sie die Flügel.
22.Juli 2018
Bis dann plötzlich der erste junge Falke einfach weg flog und zwischendurch auf der Fensterbank landete!
23.Juli 2018
Und nach und nach folgten die anderen. Am Schluss der jüngste.
25.Juli 2018
Da war der Kasten leer. Jetzt wartet er drauf, dass die nächste Falkenfamilie einzieht. Vielleicht einer der Jungfalken, der eine neue Familie gründet.
Eva Kalamenovich, Soest, August 2018











