Der bislang sehr milde Winter macht die heute startende vierte bundesweite „Stunde der Wintervögel“ zusätzlich spannend. „Es ist gut möglich, dass sich in den Gärten und Parks dieses Mal vermehrt Zugvogelarten wie Hausrotschwanz, Zilpzalp, Mönchsgrasmücke und Heckenbraunelle zeigen“, meint NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. „So mancher Vogel wird aufgrund des Wetters seine Reise in wärmere Gefilde nicht angetreten haben und versucht nun, hier auszuharren.“
Um die Zahlen mit den Ergebnissen der vergangenen Jahre abzugleichen, hofft der NABU auf eine rege Beteiligung. Auch Gärten mit sehr wenigen Vögeln oder weniger Vögeln als sonst sollten unbedingt erfasst werden. „Rückgänge von Arten können wir nur dann mitbekommen, wenn wir auch kleine Zahlen erhalten. Gerade ein schleichender Rückgang, wie wir ihn aktuell bei der Amsel feststellen, würde sonst niemals auffallen. Auch der Grünfink ist ein gutes Beispiel: Seine Abnahme ist so langsam, dass uns Zählungen von gut besuchten Futterstellen allein kaum auf die Spur gebracht hätten“, erläutert Lachmann.
Grünfinken waren im Sommer 2013 besonders vom sogenannten Grünfinkensterben betroffen, hervorgerufen durch Trichomoniasis, den Befall durch einzellige Parasiten. Die Amseln wiederum leiden bereits seit 2011 entlang des Rheintals und am Untermain am aus Afrika stammenden Usutu-Virus.
An der vorjährigen „Stunde der Wintervögel“ hatten sich mehr als 90.000 Naturfreunde beteiligt. Es dürfen aber gerne noch mehr werden. Je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse. 2013 meldeten die Teilnehmer rund 2,7 Millionen Vögel. Häufigste Art war dabei die Kohlmeise, dicht gefolgt vom Haussperling sowie Blaumeise, Feldsperling und Amsel auf den Plätzen drei bis fünf.
Ein aktueller Blick auf die Beobachtungsportale Ornitho.de und NABU-Naturgucker zeigt, dass neben den häufigen Arten mit einer ganzen Reihe nordischer Wintergäste gerechnet werden darf. So wurden in den letzten Tagen bundesweit vermehrt Fichtenkreuzschnäbel gemeldet. Selbst der ausgesprochen seltene Kiefernkreuzschnabel wurde in Hamburg und Niedersachsen gesichtet – diesen können allerdings nur erfahrene Vogelkundler von seinem Verwandten unterscheiden. Weitere typische Wintergäste sind Rotdrosseln, Erlen- und Birkenzeisig sowie der Seidenschwanz. Der bisherige Einflug skandinavischer Seidenschwänze ist allerdings nur schwach und konzentriert sich abgesehen von Einzelnachweisen auf den Norden und Nordosten.
(Text siehe: www.nabu.de)
…und es kamen noch andere Arten, die ich leider nicht fotografiert habe!
Also, ich wünsche allen tolle Beobachtungen!