Was ist aus ihm geworden?

Es war ein trauriger Anblick, ein solch stolzes Tier in einem so jämmerlichen Zustand zu sehen.

Eigentlich ging ich nur davon aus, diesen Uhu aufzupäppeln und ihn dann an eine Zuchtstation

oder zumindest an einen Tierpark abgeben zu können. Aber es kam alles ganz anders:

So sah der arme Vogel aus, als er zu mir kam.

 

Durch die „Greifvogelhilfe Mönchengladbach“ erfuhr ich, dass auch Eulen, die auf einem Auge

blind sind, durchaus in der freien Natur leben können, also demnach auch Beute schlagen können.

Da ich keine „Unterkunft“ für „meinen“ Uhu finden konnte, setzte ich mich schließlich

mit der Unteren Landschaftsbehörde Kreis HS in Verbindung. Mein Uhu hatte zu dieser Zeit schon

wieder das Fliegen erlernt. Herr Delling schickte mir ebenfalls ein Schreiben, in dem nachgewiesen

wird, dass auch einäugige Uhus in der freien Natur überleben, also Beute greifen

können. Und bei diesem Uhu, der schließlich einen Partner fand, wurde sogar eine erfolgreiche

Brut nachgewiesen. Also habe ich von der ULB einen Ring erhalten, diesen heute mit meiner Frau

dem Uhu „angezogen“ und ihn an geeigneter Stelle freigelassen. Er hob ab, als sei er nie

verletzt gewesen! Auf einer großen Pappel landete er zielsicher und schaute sich sehr lange

um, bis ich ihn wegen der Dunkelheit nicht mehr sehen konnte.

Der Uhu kurz vor seiner „Entlassung aus dem Spital“! In der großen Voliere konnte er seine

Flugmuskeln gut trainieren!

Leider habe ich keine Bilder der Freilassung. Es ging einfach zu schnell, und es war auch zu dunkel!

Ich wünsche ihm auf seinem Weg zurück in die Freiheit viel Glück und vielleicht findet

er ja auch einen Partner und schreitet evtl. sogar zur Brut!

Dies sind wahrlich schöne Geschichten aus der Greifvogel- und Eulenpflegestation!

 

Ihnen hat dieser Beitrag gefallen?

Das könnte Sie auch interessieren:

Besuch aus dem Norden

Viele Vögel fliegen in der kalten Jahreszeit von Deutschland in den Süden. Aber es gibt auch Arten die bei uns überwintern. So lassen sich Kornweihen