Am 31. 05.2012 ist mir aus einer Kiesgrube aus dem Kreis Düren ein junger Uhu gebracht worden. Leider konnte dieser nicht mehr vor Ort von seinen Eltern versorgt werden, da sein Nest und evtl. auch seine Geschwister beim Erdabbau zu Tode kamen. Normalerweise nehmen die Altvögel ihre Jungtiere wieder an, auch wenn sie von Menschenhand berührt wurden. Wie schon oft gesagt sind Eulen Nestflüchter, das heißt, dass sie schon nach wenigen Wochen das Nest verlassen aber dennoch von ihren Eltern versorgt werden.

 Nach Rücksprach mit Experten des NABU und der Kreisverwaltung haben wir uns schließlich sehr schnell dazu entschlossen, ein sogenanntes Adoptionsverfahren bei diesem Uhu, der übrigens zu unseren seltensten Eulenarten gehört, anzuwenden.  Unter einem Adoptionsverfahren ist folgendes gemeint: Will man einen Greifvogel oder eine Eule, die einmal in Menschenhand gekommen ist, wieder auswildern, so ist es ratsam dies mit dem oben genannten Adoptionsverfahren zu machen.

Es ist bei vielen Greifen und auch Eulen (Habicht, Sperber, Mäusebussard, Schwarzmilan, Schreiadler, Turm- und Baumfalke, Waldohreule und Waldkauz, aber auch schon mit Uhu, Wanderfalke und Seeadler) gelungen. (siehe: Günther Trommer, Greifvögel, Seite 161, 1993).

Das Adoptionsverfahren bedeutet im Prinzip einfach nur, dass man etwa gleichaltrige Jungvögel in einen besetzen Horst setzt. Im Normalfall werden diese „Waisenkinder“ dann auch von den „Pflegeeltern“ angenommen!!

Wir hoffen und glauben, dass dies auch der Fall sein wird! Auf alle Fälle wünschen wir dem Junguhu viel Glück und gutes Gelingen!

Hier nun einige Bilder:

 

 An dieser Stelle noch einige tolle Fotos von W. Quaedeckers:

 

 

Jetzt sind sie Geschwister!!

 

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